Das gegnerische Ziel: Die Silberwölfe

Hey, Boss. Ich wollte dich immer schon mal fragen... Wie bist du hier unten in Abyssus gelandet?

Was soll das werden? Ein Verhör?

Du bist immer so verschlossen. Ich habe dir schon so viel über mich erzählt, aber von dir kommt nicht ein Piep.

Sieh mal, ich versteh das ja. Über die Vergangenheit zu sprechen ist manchmal nicht leicht. Aber ich bin neugierig. Also los. Ich hab den ganzen Tag Zeit.

Das hast du? Nun, ob ich es dir jetzt oder irgendwann erzähle, ist eigentlich egal.

Ich bin hierhergekommen, weil ich einige Leute der Kirche getötet habe.

Das kann nicht sein!

Was meinst du damit?
Hegst du einen Groll gegen die Kirche?

Natürlich nicht. Was denkst du denn von mir? Dass ich jemand bin, der mit Freuden andere tötet?

Zur Tarnung schrieb ich mich in der Akademie als Graf Rowes Adoptivkind ein.

Es kam der Zeitpunkt, zu dem die Kirche mir auftrug, Mitglieder meiner alten Bande zu töten. Sie sagten, es sei Teil einer bedeutenden Mission.

Deiner alten Bande? Was meinst du damit?

Für jemanden wie dich waren sie nichts mehr als gewöhnliche Diebe, Constance.

Jedenfalls waren sie für mich wie eine Familie, und so verweigerte ich den Befehl natürlich. Es wurde dann recht hitzig, und der Rest ist Geschichte.

Das ist ja mal eine Geschichte, Kumpel. Du kannst von Glück sagen, dass sie dich nicht hingerichtet haben.

Wem sagst du das. Aelfric trat vor und bat dringend darum, dass sie mir mein Leben lassen. Sagte, sie sollten die Umstände bedenken.

Das war bei mir nicht viel anders als bei euch. Ich bin sicher, er hat allen von uns auf verschiedene Weise aus der Klemme geholfen.

Das hat er. Ich stand kurz davor, in den Kerker des Klosters geworfen zu werden...

Die Leute dachten, ich sei gefährlich, wegen meines „Talents“ und so.

Hier ist es dunkel und feucht, aber wesentlich besser als in einer Kerkerzelle. Aelfi hat mir wirklich den Hals gerettet.

Zurück zum Thema: Balthus, was war es noch mal, was du unbedingt wissen wolltest?

Vielleicht hast du ja ein paar Ideen, warum unsere Feinde ihre Klauen nach dem Kelch ausstrecken?

Nee, gar nicht. Ich zerbrech mir nur den Kopf über das, was Rhea neulich sagte.

Das Siegel des Kelches stand in Verbindung zu den Vier Gesandten, richtig? Die Sache ist die, ich habe Chevaliers--

Tut mir leid, darf ich mal kurz unterbrechen?

Was ist denn? Siehst du nicht, dass wir beschäftigt sind?

Edelgard, Dimitri, Claude, Linhardt enter the scene

Das sehe ich. Aber mir ist etwas eingefallen. Etwas Wichtiges. Genau genommen, die Namen der Vier Gesandten.

Aubin, Chevalier, Noa und Timotheos. Die vier Gesandten, deren Blutlinien im Laufe der Zeit verloren gingen.

Ich dachte, die Silberwölfe hätten vielleicht das ein oder andere dazu zu sagen.

...

Kein Grund, es zu verbergen, Constance. Legen wir die Karten auf den Tisch. Was mich angeht, ich trage das Große Wappen von Chevalier.

Als ich mich in der Akademie einschrieb, befahl die Kirche, ich solle es geheim halten. Und das tat ich dann auch.

Mmhmmh. Und ich habe das Große Wappen von Aubin. Ich habe nie herausgefunden, warum ich dieses Ding besitze.

Was mich angeht, durch meine Adern fließt das Blut der Gesandten Noa. Dies wurde sogar vor dem Kaiserreich geheim gehalten.

Dann ist meines wohl von Timotheos. Ich kann mich vage daran erinnern, dass man mir sagte, mein Wappen sei sehr selten.

Edelgard

Die vier Wappen, von denen man dachte, sie seien verloren, sind also alle in einem Haus versammelt.

Claude

Dank unseres Freundes Aelfric, wie es scheint.

Dimitri

Und nun wurde Aelfric entführt. Warum?

Dimitri

Sollten sie wirklich den Kelch haben wollen, hätten sie ihn uns doch stehlen können, ohne Grund für so eine hinterhältige Tat.

Vielleicht ist einer mit ihm in Streit geraten. Oder vielleicht hat er sich auch mit den falschen Leuten angelegt.

Oder es besteht gar kein Zusammenhang. Wir versuchen, die Sache zu entwirren, indem wir neue Knoten hinzufügen.

Was ich meine ist, Balthus, du bist doch hier nur zufällig gelandet, oder nicht? Das steht doch nicht in Verbindung zu uns anderen.

Und ich hätte es leicht schaffen können, niemals hier unten zu landen, wisst ihr? Ihr zieht voreilige Schlüsse.