Blauer Mond
Verfügbar: After Die Wiedergeburtszeremonie
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Byleth enters the scene
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Ashe enters the scene
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Ashe
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He, Magister/Magistra! Hab ich dir eigentlich schon erzählt, was aus dem Dieb geworden ist?
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Ashe
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Du weißt schon! Der Bücherdieb neulich in der Stadt!
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Ashe
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Ich bin hinter ihm her und habe ihn auch eingeholt, aber...
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Ach, nein, das war nicht das Problem. Ich bin ziemlich flink und habe ihn mit Leichtigkeit schnappen können!
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Ashe
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Aber ich habe mich entschieden, ihn doch nicht fürs Buch bezahlen zu lassen.
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So in etwa. Die Wahrheit ist, ich habe mich selbst entschieden, es doch nicht von ihm zurückzufordern.
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Danach musste ich eine Zeit lang ganz schön sparsam sein, um ehrlich zu sein!
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Aber die Sache ist die: Als ich ihn geschnappt habe, habe ich ihn gefragt, warum er das Buch überhaupt stehlen wollte.
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Da hat er erklärt, dass er dringend Geld brauchte und dachte, es würde ihm sicher viel einbringen.
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Offenbar hat er ein krankes Kind zu Hause und brauchte das Geld für Medizin!
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Ashe
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Mag sein. Vielleicht hast du recht...
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Ashe
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Aber wenn er nun doch ein krankes Kind hatte, dann ging es hier um Leben und Tod!
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Ashe
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Da glaube ich im Zweifelsfall lieber einer Lüge, als möglicherweise ein Leben zu riskieren. So wichtig ist mir Geld auch wieder nicht.
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Ashe
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Und ehrlich gesagt gab es mal eine Zeit, da war ich auch so wie er...
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Du warst mal ein Dieb?
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Ashe
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Das liegt weit zurück und ich habe schon lange damit abgeschlossen, aber... Ja, ich war mal einer.
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Meine Eltern sind beide an einer Krankheit gestorben, also musste ich mich plötzlich selbst um meine Geschwister kümmern...
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Ich habe mein Bestes gegeben, um auf legalem Wege genug Geld für uns zu verdienen, aber es hat einfach nie gelangt.
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Und so habe ich zu stehlen begonnen... Von Leuten in den Straßen, von Geschäften, ja, sogar von Soldaten.
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Ich wusste, dass es falsch war! Doch es machte mich so glücklich, wenn meine Geschwister lächelten, dass ich einfach nicht damit aufhören konnte.
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Ich bereue diesen Teil meines Lebens aufrichtig. Ich war damals wirklich dumm.
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Aber dann eines Tages... Ich war gerade neun geworden und schlich in das Anwesen eines Adligen, um zu stehlen, was immer ich in die Finger bekam.
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Dieser Adlige hatte allerlei Wertsachen, doch mein Blick fiel vor allem auf ein gewisses Buch mit einem ausgefallenen Einband.
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Es war „Loog und die Jungfrau des Windes“. Der Ritter, der auf dem Buch abgebildet war, sah so imposant aus, ich konnte den Blick nicht abwenden.
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Na ja, auch! Aber es ging mir auch darum, dass manche Bücher sehr viel Geld einbrachten.
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Du kannst dir bestimmt schon denken, was als Nächstes kommt. Ich hatte das Buch kaum in der Hand, da wurde ich vom Adligen dabei ertappt.
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Ashe
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Und dieser Adlige war niemand anderes als Lonato.
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Doch Lonato war unglaublich gütig. Ohne Fragen zu stellen, gab er mir das Buch, und Geld sogar noch dazu!
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Als ich ihm sagte, dass ich gar nicht lesen kann, hat er mich und meine Geschwister zu sich eingeladen. Er hat mir das Lesen beigebracht, persönlich!
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Ashe
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Als ich also den Dieb vor Kurzem schnappte und ihn gehen ließ, ohne sein Geld zu nehmen, wollte ich dasselbe tun. Ich wollte wie Lonato sein.
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Ashe
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Ich will meine früheren Fehltritte wiedergutmachen und diese Welt ein bisschen besser zurücklassen, als ich sie vorgefunden habe.
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Ashe
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Und deshalb bin ich auch stolz darauf, dass ich ihm geholfen habe. Selbst wenn es meinem Geldbeutel ganz schön wehgetan hat...
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Ashe
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Ich weiß, worauf du hinauswillst.
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Ashe
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Was ich getan habe, hat auch vermutlich nicht viel geändert.
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Ashe
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Und ich hätte nie im Leben genug Geld, um allen auf der Welt helfen zu können, die an Armut leiden...
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Ashe
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Und dennoch... Ich könnte es ebenso wenig ertragen, einfach untätig zu bleiben.
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Ashe
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Was hätte ich denn sonst tun sollen, Magister/Magistra?