Hubert & Ferdinand B

Hubert
Zeig ihnen diesen Brief, bedroh sie, tu, was immer du musst. Na los!

Kaiserlicher Soldat
Jawohl!

Ferdinand
Hubert, dieser Brief... Handelt es sich um das, was ich glaube?

Hubert
Ich kann es wohl kaum mehr leugnen.

Ferdinand
Aber Edelgard--

Hubert
Ja, ich weiß. Edelgard hatte mir ausdrücklich verboten, ihn zu versenden.

Ferdinand
Ich kann es nicht glauben! Du wagst es, ihren Befehl zu missachten?

Ferdinand
Dabei dachte ich stets, du wärst ihr treu ergeben...

Hubert
Aber das bin ich doch auch. Alles, was ich tue, tue ich nur für sie.

Hubert
Ich meine, du hättest vor Kurzem noch eine ganz ähnliche Einstellung gehabt.

Hubert
Es sei unsere Pflicht, weder mit Rat noch mit Tat zu sparen, wenn sie den rechten Weg verlassen sollte... Waren dies nicht deine Worte?

Ferdinand
Ja, aber doch nicht hinter ihrem Rücken!

Ferdinand
Ist man anderer Meinung als sein Herr, so sollte man dies geradeheraus ansprechen. Das alles ergäbe doch sonst gar keinen Sinn!

Hubert
Der Sinn ist derselbe. Mylady Edelgards Interessen werden vertreten, ob sie davon weiß oder nicht.

Hubert
Wieso sie mit den Details meines Handelns belasten, solange am Ende nur das richtige Ergebnis herauskommt...

Ferdinand
Diese Einstellung ist schändlich!

Ferdinand
Wenn ich der Meinung bin, dass Edelgard einen Fehler begeht, so weise ich sie offen darauf hin.

Ferdinand
Im Zwiegespräch stellt sich dann schon heraus, wessen Meinung wohl die richtige war.

Ferdinand
Aber diesen Vorgang zu überspringen, einfach nach eigenem Gutdünken zu handeln...

Hubert
Mir scheint, als könntest du derjenige sein, der wohl niemals einen besonders guten Berater abgeben wird.

Ferdinand
Wie bitte?!

Hubert
Du solltest dich einmal hören... Wenn ich tue, was Mylady Edelgard gebietet, dann bin ich unfähig, mit meinem eigenen Kopf zu denken...

Hubert
Wenn ich hingegen selbstständig handele, dann habe ich mit einem Male eine schändliche Einstellung!

Hubert
Nun, die Schuld liegt wohl bei mir, da ich vergeblich auf guten Rat aus deinem Munde hoffte...

Ferdinand
Pah, ich hab genug von deiner Nörgelei!

Ferdinand
Dabei war ich kurz davor, deinen Wert als hilfreicher Berater anzuerkennen!