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Lorenz enters the scene
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Lorenz
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Ist das Magistra Manuela?
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Lorenz
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Ihre Stimme ist genauso hervorragend, wie man es von der ehemaligen Diva der Opernkompanie Mittelfrank erwarten darf...
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Lorenz
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Von ihren Trinkgewohnheiten und ihren ungehobelten Manieren abgesehen, würde sie perfekt in die hohe Gesellscha-- Augenblick mal...
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Manuela
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♪ Während meine Gedanken verzweifeln... Kommt der Monat der Bogenspitze, der den Sommer bricht... ♪
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Lorenz
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Das ist doch mein-- Oh, nein. Nein, nein, nein!
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Manuela enters the scene
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Manuela
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Oh, Lorenz! Ich habe dich rufen gehört. Geht es dir gut?
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Lorenz
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Das Gedicht! Mein Gedicht! Ihr solltet es vergessen, hatte ich doch gesagt! Um diese eine Sache hatte ich Euch gebeten!
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Manuela
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Und ich habe dir geantwortet, dass ich es nicht einfach vergessen kann.
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Lorenz
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Das verstehe ich ja, aber ein Lied daraus zu machen?! Und es dann zu singen?!
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Manuela
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Oh, ja! Es eignet sich wunderbar dazu, findest du nicht?
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Manuela
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Ich bin im Moment sehr einsam und bedrückt. Mein Liebster hat mich allein zurückgelassen. Er ging, und ich bin hier. Ganz allein. Für immer.
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Manuela
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Und in meinem Kummer wurde aus deinem Gedicht ein Lied für mich. Es hat mir Freude gebracht...
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Lorenz
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Ich weiß nicht, was es mit Eurer verlorenen Liebe auf sich hat, doch ich versichere Euch, dass mein Gedicht mit solchen Dingen nichts zu tun hat.
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Lorenz
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Es wird spät. Wir sollten beide zu Bett gehen. Ich werde mich nun verabschieden.
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Manuela
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Oh. Ich verstehe. Auch du lässt mich allein. Warum? Bin ich zu alt, um interessant zu sein?
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Lorenz
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Nein – so etwas habe ich doch nie gesagt. Ich bin mir sehr sicher, dass viele Männer eine reife Frau wie Euch zu schätzen wüssten.
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Manuela
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„Reif“... Ich wusste es. Ihr Männer seid doch alle gleich.
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Manuela
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Keiner sieht die Person hinter der Stimme. Sie sehen nur, dass ich heute älter bin als gestern. Und dann sagen sie: „Seht euch an, was aus der geworden ist“...
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Manuela
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Niemand sieht, dass ich frustriert bin und mich dem Schicksal ergeben habe, für immer allein zu sein... Niemand außer dir. Es steht alles in diesem Gedicht.
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Lorenz
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Bitte. Ich versichere Euch erneut, dass es in meinem Gedicht überhaupt nicht darum ging. Eigentlich ging es mir um den idealen Adligen.
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Lorenz
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Der Gedanke war, dass ich weiß, ich werde eines Tages das bekommen, was ich will. Es beinhaltet keinerlei Resignation, wie Ihr sie suggeriert.
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Manuela
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Lorenz...
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Manuela
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Ich war mir sicher, dass in dem Gedicht jemand seine eigene Verletzlichkeit und die Einsamkeit der vergehenden Zeit betrauert.
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Manuela
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Aber darum ging es dir gar nicht, nicht wahr? Du erzählst von jemandem, der voranstürmen will. Der sich sorgt, niemals sein Ziel zu erreichen.
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Lorenz
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Der Sprecher in dem Gedicht beklagt seine Schwächen. Der Weg zu seinem Ideal ist lang.
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Lorenz
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Es ist wie eine Prüfung für ihn. Ein Test. Er weiß, er kann sein Ziel erreichen, wenn es ihm nur gelingt, diese Herausforderung zu überwinden.
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Lorenz
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Und so denke ich, dass auch Ihr versuchen solltet, sie zu überwinden. Mit einer Stimme wie der Euren, wie könntet Ihr da an einer Herausforderung scheitern?
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Manuela
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Lorenz... Du solltest mir erlauben, dieses Lied eines Tages in der Öffentlichkeit zu singen.
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Manuela
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Ich denke, dass Leute, die vor ihren eigenen Prüfungen stehen... Trost darin finden könnten. Und nur meine Stimme wird deinem Werk gerecht.
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Lorenz
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Nun gut. Ihr habt meine Erlaubnis. Unter der Bedingung, dass mein Name damit nicht in Verbindung kommt.
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Lorenz
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Und nun erlaubt mir, mich für die Nacht zurückzuziehen. Ich benötige ausreichend Ruhe, um ein angemessenes Äußeres zu wahren.
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Lorenz
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Ich nehme an, dass, wenn aus meinem Gedicht schon ein Lied wird, es dann auch von einer talentierten Sängerin vorgetragen werden sollte.