Balthus & Lysithea A

Balthus
Die kleine Lysithea! Meinen Ohren entgeht nichts, musst du wissen.

Lysithea
Worum geht es denn diesmal?

Balthus
Stimmt es, dass Fürst Ordelia mit dem Gedanken spielt, auf seinen Titel zu verzichten?

Lysithea
Ja. Aber warum fragst du?

Balthus
Ich finde es gut, das ist alles. Sich von den Fesseln des Adels zu befreien, um als Bürgerlicher zu leben... Das ist eine schöne Sache.

Lysithea
Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du damit aufhören würdest, Parallelen zwischen dir und meinen Eltern herzustellen.

Lysithea
Meine Mutter und mein Vater werden ihren adligen Pflichten weiterhin nachkommen. Erst dann werden sie sich zur Ruhe setzen.

Balthus
Ich hab's verstanden. Das ist nicht mit jemandem wie mir zu vergleichen, der aus den Adelskreisen verstoßen wurde, richtig?

Balthus
Deine Eltern sind zweifellos außergewöhnliche Adlige. Und dir gilt mein Respekt ebenfalls dafür, dass du sie so unterstützt.

Lysithea
Hörst du wohl auf? Du machst mich ganz verlegen.

Balthus
Ich hab nur die Wahrheit gesagt. Wenn jemand rote Wangen haben müsste, dann bin ich das, wenn man meine Entscheidungen im Leben bedenkt.

Lysithea
Ich bin sicher, du hattest deine Gründe.

Balthus
Natürlich. Trotzdem war es etwas feige von mir, mich gegenüber meiner Familie nicht stärker zu behaupten.

Balthus
Um ehrlich zu sein... Ich habe erst angefangen, so darüber zu denken, seitdem ich dich besser kennen- gelernt habe.

Balthus
Eines Tages werde ich zum Haus zurückkehren. Mir ist klar, dass der Empfang frostig sein wird... Aber es muss sein.

Balthus
Mein Haus besteht aus Gaunern und Abschaum... aber auch aus meinem kleinen Bruder, der nach mir das Oberhaupt des Hauses wurde. Er ist ein Guter.

Balthus
Selbst mit all den Querelen in Leicester geht es unserem Haus noch immer gut. Das ist sein Verdienst.

Balthus
Daher habe ich beschlossen, dass es Zeit ist, ihn zu fragen, ob ich ihm mit Haus Ordelia irgendwie helfen kann.

Lysithea
Es ist schön, dass du deine Schuld begleichen willst, aber du kannst deine Verantwortung nicht auf deinen kleinen Bruder abwälzen.

Balthus
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Es ist einfach das Richtige. Ich überlege noch, wie ich meinen Schwur am besten halte.

Lysithea
Aha...

Balthus
Oh. Du glaubst mir nicht, oder?

Lysithea
Wie genau stellst du dir das alles vor?

Balthus
Nachdem deine Familie auf ihren Titel verzichtet hat, werde ich sie unterstützen, damit ihr alle in Frieden leben könnt.

Lysithea
Obwohl du nur Abschaum bist?

Balthus
Auch wenn das wahr wäre – und das ist es – sieh es mal so: Ich kenne das Leben von beiden Seiten, als Adliger und als Vagabund.

Balthus
Wenn sich ihre Situation ändert, werden sie vor ungeahnten Herausforderungen stehen. Wäre es da nicht nützlich, jemanden wie mich zu haben?

Lysithea
Du bist verantwortungslos und unzuverlässig. Aber trotzdem, du bist kein schlechter Mensch.

Lysithea
Man würde deine Unterstützung sehr zu schätzen wissen.

Lysithea
Aber nur, dass das klar ist: wir haben nichts, womit wir dich bezahlen könnten. Bist du dir immer noch sicher, dass du das durchziehen willst?

Balthus
Ich hatte nicht vor, gegen Bezahlung zu arbeiten. Aber wenn du auf ein Dankeschön-Geschenk bestehst...

Balthus
...Könntest du mich immer noch in eurer Familie aufnehmen. Dann wäre auch jegliche Bezahlung für meine Arbeit kein Thema mehr.

Lysithea
Bitte was? Was willst du damit sagen?

Balthus
Denk nicht zu viel darüber nach. Ich muss noch viele Schulden zahlen und Angelegenheiten regeln. Lass uns solange einfach mehr Zeit zusammen verbringen.